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Stauferstele bei der Burg Niederhaus in der Nähe von Nördlingen.

Was ist eine Stauferstele?



Vielleicht lässt sich mit diesen ungegenständ- lichen Denkmalen der Geist der Staufer für unsere Zeit tatsächlich am besten einfangen.4

In den Jahren 2000 bis 2018 wurden im Rahmen eines weltweit einzigartigen Projektes achtunddreißig Stauferstelen in sechs europäischen Staaten errichtet. Die Denkmäler stehen an Orten, die einen Bezug zur Geschichte der Staufer haben, die im Hochmittelalter Herzöge, Könige und Kaiser waren.

Die erste Stauferstele wurde im Jahr 2000 zum 750. Todestag des letzten Stauferkaisers Friedrich II. beim Castel Fiorentino in Italien eingeweiht. In den nächsten Jahren wurden auch in Deutschland, Frankreich, Österreich, Tschechien und in den Niederlanden Stauferstelen errichtet.

Bildhauer ist Markus Wolf aus Stuttgart-Plieningen, der durch seine über hundert in Europa verteilten historischen Denkmäler bekannt geworden ist.

Finanziert wurden die Stelen von Stiftern.

Oktogonales Design

Die Stauferstelen greifen den oktogonalen Grundriss auf, den beispielsweise auch das von Friedrich II. gebaute Castel del Monte (Bild rechts) aufweist.1 Sie bestehen aus vier Teilen (Basis, Schaft-, Mittel- und Kronentrommel).

Die Stelen sind einschließlich Sockel 2,75 Meter hoch. Die Stele auf dem Hohenstaufen ist als einzige 3 Meter hoch. Sie ist damit 10 % größer als alle anderen Stelen, was diesen Berg als Namensgeber für das Geschlecht der Staufer hervorheben soll.

Den oberen Abschluss aller Stelen bildet ein die Reichskrone symbolisierendes goldenes Band.

Die Inschriften sind auf vier der acht Seitenflächen verteilt. Über den vier Inschriften ist jeweils ein Wappen eingemeißelt. Einzige Ausnahme ist die Stele in Klosterneuburg, wo auf einer Seite zwei Wappen stehen.

Material und Gewicht

Die Mehrzahl der Stauferstelen besteht aus rahmweiß gebändertem Jura-Travertin (eine speziellen Sorte von Jura-Marmor) aus Pappenheim im Altmühltal.

Abweichend besteht die Stauferstele auf dem Hohenstaufen aus apulischem Trani-Marmor, während die beiden Stelen in Haguenau und auf dem Trifels aus rotem Sandstein aus den Vogesen angefertigt sind.2

Stauferstelen pro Jahr

Neu errichtete Stauferstelen pro Jahr. Die Stelen außerhalb Deutschlands sind mit hellerem Grün dargestellt. Siehe auch: Stauferstelen pro Land.

Eine Stauferstele wiegt einschließlich Basisplatte 4,5 Tonnen. Alle Stauferstelen sind massiv, dies führt zu der imposanten Wirkung. Für den Aufbau der Stelen sind je nach örtlichen Gegebenheiten aufwändige Verfahren erforderlich.3

1.  Georg Friedrich Kempter: Das Oktogon als architektonische Grundform.  PDF 190 KB
2.  Peter Koblank: Wie eine Stauferstele entsteht.
3.  Peter Koblank: Millimeterarbeit mit einem 35-Tonner.
4.  Camilla G. Kaul: Der Staufermythos im Bild.  PDF 2.236 KB